Kriminelle Einzeltäter und organisierte Gruppen bewirtschaften das Feld des Liebesbetrugs. Im Kern geht es immer darum, sich Zuneigung, Vertrauen und meist auch die Liebe eines Opfers zu erschleichen. In der Regel geschieht dies durch Mails, Messengerdienste, Videokontakte oder telefonisch.
Bernhard Kislig hat das Thema in einem Artikel aufgegriffen und einen Fall geschildert. Dank und Respekt gebührt dem Opfer, das seine Geschichte für den Artikel der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.
Im Artikel wird klar darauf hingewiesen, dass sehr viele Menschen in einer bestimmten Situation in der Gefahr sind, Opfer solcher oder ähnlicher Fallen zu werden. Besonders gefährdet sind alleinstehende Personen, bei denen vielleicht nach Verlust eines Lebenspartners eine besonders große Sehnsucht nach einer neuen Freundschaft oder Liebesbeziehung besteht.
Nicht wenige Leserkommentare in der Online-Ausgabe des Artikels unterstellten dem Opfer fehlende Intelligenz oder eine besondere Naivität. Das ist nicht nur überheblich, sondern man verkennt damit, dass wir alle in unserem Denken und Handeln sehr stark durch unsere Gefühle beeinflusst werden. Wie stark sich Gedanken und Verhaltensweisen unter dem Einfluss von Gefühlen verändern können, kann vermutlich jeder selbst anhand von Situationen mit sexueller Erregung, Traurigkeit oder Wut nachvollziehen.
Nicht vergessen werden darf dabei auch, dass es sich bei den Kriminellen um Personen handelt, die sehr viel Erfahrung darin haben, wie sie das Vertrauen eines Opfers gewinnen können. Dieses kriminelle Geschäftsfeld ist in besonderer Weise widerwärtig. Denn es zielt vor allem auf ältere, bedürftige und vulnerable Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Schamgefühle führen oft dazu, keine Anzeige zu machen und eine solche häufig traumatische Erfahrung für sich zu behalten. Aber es ist sehr wichtig, dieses Thema nicht unter den Teppich zu kehren, sondern darüber zu informieren. Für die Betroffenen gibt es keinen Grund, sich zu schämen. Häufig ist es leichter, mit einer belastenden Erfahrung umzugehen, wenn man darüber in irgendeiner Form reden kann. Wichtig ist das Thema aber auch für die noch nicht Betroffenen und alle gefährdeten Personengruppen und ihre Angehörigen, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen.
Hier der Artikel 👇
Comentários