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Israel gegen Iran: Ein Blick auf die Chancen

  • Autorenbild: FU
    FU
  • 15. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Chancen und Risiken

Aktuell besteht vor allem aufgrund der Schwäche des Iran ein Zeitfenster mit einem historisch eher günstigen Verhältnis von Chancen und Risiken. Wie so oft sehen viele der in Europa zahlreich vertretenen chronischen und dauerbesorgten Bedenkenträger und Zauderer nur und einseitig die Risiken. Sie können für ihre Warnungen vor Eskalationen und den Ausdruck tiefer persönlicher Sorge und Betroffenheit auf einen aufnahmebereiten medialen und öffentlichen Resonanzraum zählen. Wie immer im Leben geht es aber bei den meisten wichtigen Entscheidungen um die Abwägung von Chancen gegenüber vorhandenen Risiken.

 

Bedenkenträger und Dauerbesorgte

Hier einige Zitate der Vertreter der reinen Lehren, die ihre Schönheit immer dann in voller Strahlkraft entfalten können, wenn man über sie in den von den garstigen Problemen des Alltags weit entfernten Elfenbeintürmen nachdenken kann.


Der Göttinger Völkerstrafrechtler Kai Ambos warnt: «Wenn wir die Schwelle für Selbstverteidigung immer weiter nach vorne verlagern, wird das Gewaltverbot – eine Fundamentalnorm des Völkerrechts – praktisch bedeutungslos.»


Und Prof. Matthias Goldmann aus Wiesbaden geht noch einen Schritt weiter: «Allein der Umstand, dass Iran über Nuklearwaffen verfügt, rechtfertigt jedenfalls keinen Angriff (…) Der israelische Angriff auf den Iran stellt den geradezu klassischen Fall eines verbotenen Präventivschlags dar.»


Quelle:


Ein Gedankenexperiment

Ich möchte diesen Theorie-Helden folgendes Gedankenexperiment empfehlen:

Ein Nachbarstaat von Deutschland vertritt seit Jahrzehnten als Staatsräson die Mission, Deutschland zu vernichten und seine Bevölkerung auszulöschen. Von verschiedenen in der näheren und weiteren Nachbarschaft von Deutschland installierten und von dem Staat unterstützen Terror-Truppen werden Anschläge in Deutschland verübt und immer wieder werden Raketen auf deutsche Städte geschossen. Das Regime des Nachbarstaates terrorisiert die eigene Bevölkerung, unterdrückt Oppositionelle, foltert sie und bringt sie um.

Die religiösen Fanatiker lügen und tricksen, um ein Atomprogramm zum Bau von Atombomben einerseits zu verstecken und andererseits voranzutreiben. Nun steht das Regime kurz davor, in nächster Zeit in den Besitz von Atombomben zu kommen.


Möglicherweise wird Prof. Goldmann dann weiter den edlen Grundsatz vertreten, dass dieser Umstand keinesfalls einen Angriff rechtfertigt, um den Nachbarstaat zu stoppen. Wenn Prof. Goldmann Pech hat, dann wird das Land, in dem er seine schönen Theorien vertreten kann, zusammen mit all seinen hehren Prinzipien aufhören zu existieren.


Wenn man bedenkt, dass diese Prinzipien ja ursprünglich einmal gedacht waren, um Schäden zu begrenzen, dann sieht man, wie absurd die Generalisierung und Verabsolutierung solcher Prinzipien ist. Oder wie hat es Golo Mann so treffend formuliert: «Jedes Prinzip führt zu Absurditäten, wenn man es bis zu seiner letzten Konsequenz verwirklicht.»


Die Chancen

Die wohlfeile und zu einseitige Fixierung auf Risiken und Bedenken führt zu Entschluss- und Handlungsunfähigkeit. Das wiederum führt nicht zum Verschwinden der ursprünglichen Probleme, sondern häufig dazu, dass sie anwachsen und dann noch schwieriger zu bewältigen sind. Das ist im Übrigen etwas, das man in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern auch in vielen anderen Bereichen beobachten kann.

Daher hier mal ein Hinweis auf die Chancen der aktuellen Situation:

1. Dem iranischen Terrorregime wird der Zugang zu Atomwaffen für die nächsten Jahre versperrt.

2. Das Regime und seine Vasallen (u.a. Hamas, Hisbollah, Huthi) werden nachhaltig geschwächt.

3. Ein neues Kräfteverhältnis in der Region wird erreicht, in dem die vom Iran und seinen Vasallen ausgehenden Risiken substanziell verringert und die Möglichkeiten für eine Verständigung gemäßigter Kräfte langfristig erweitert werden.

4. Die Opposition im Iran wird durch die Schwächung des Regimes entlastet und dadurch mittelbar gestärkt. Was diese Hoffnung angeht, kann man auf den Artikel von Masih Alinejad verweisen, die eine der wichtigsten oppositionellen iranischen Stimmen ist: My Terrorists Face Judgment Day 👇




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